Der Druck und seine beeindruckende Geschichte
Es wurde schon lange vermutet, nun ist es belegt. Vorzeitliche Schriftzeichen auf Knochen, Steinen und sogar Keramik bezeugen die Verwendung einer Schrift in China bereits im 5. Jahrtausend vor Christus. Durch die Erfindung des Papiers vor 2200 Jahren entwickelte sich der Druck zu einem der zentralen Kommunikationsmedien.
Der Ursprung liegt in China
Chinesische Abreibungen und Abklatsche von Steinschriften bildeten die Vorform des für uns bekannten Druckens. Ein befeuchtetes Papier wird so auf die Inschriftenseite gedrückt, dass sich beim Bürsten die eingeschnittenen Schriftzeichen vom geschwärzten Papier abheben. Im hochentwickelten Rom, immerhin dem Zentrum der westlichen Welt zur damaligen Zeit, wurde etwa zur gleichen Zeit noch auf Papyrusrollen geschrieben. Zur Vervielfältigung wurden mehrere Verfasser benötigt, da die meisten Bewohner weder schreiben noch lesen konnten. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Chinesen (Sui-Dynastie) wurde im 7. Jahrhundert der Holztafeldruck eingeführt, bei dem Text und Darstellungen seitenverkehr herausgeschnitten, eingefärbt und auf ein feuchtes Papier gepresst wurden. Durch die eingefärbten Linien konnte der Text in positiver Gestalt auf das Papier wiedergegeben werden. Erst im 14. Jahrhundert gelangte diese Form der Druckverfahren nach Europa, wo um 1430 erste Blockbücher entstanden, bei denen die Seiten mit einer zusammenhängenden Holzplatte gedruckt wurden. Heute ist dieses Verfahren besonders noch über den Holzschnitt oder den Linoldruck bekannt.
Johannes Gutenberg als Wegbereiter des modernen Druckverfahrens
Johannes Gutenberg gilt als herausragender Entwickler der Inkunabelzeit. In diesem Verfahren werden Schriften mit beweglichen Letten bedruckt. Inkunabeln sind die wesentlichen Zeugnisse für den Beginn einer technisch gestützten Verbreitung von Schriftgut innerhalb von Europa und werden heute als bedeutendes Kulturgut geachtet und stehen bei Sammlern auf der ganzen Welt hoch im Kurs. Gutenberg zählt heute mit seinen rund 150 gedruckten Exemplaren der Gutenberg-Bibel zu den Wegbereitern des modernen Kommunikationszeitalters. In den folgenden Jahrzehnten veränderten sich die Druckverfahren erheblich. Mit der Entwicklung der Postinkunabeln stieg die Anzahl der Leser deutlich. Aus Frühdrucken wissen wir, dass durch die technische Veränderung im Buchdruck, vorrangig mit kleineren und handlicheren Formaten, und auch aufgrund von verbesserten Gusstechniken, die Zahl der Bücher stetig anstieg.
Alois Senefelder als Erfinder der Lithographie
Alois Senefelder, begeisterter Jurastudent und Schriftsteller, liess sich aufgrund von Geldmangel auf eine Neuentwicklung ein, die den Druckmarkt revolutionieren sollte. Ein ausgesprochen feinkörniger Kalkstein, der Solnhofener Plattenkalk, diente als Grundlage für das Druckverfahren. Die zu bedruckenden Partien wurden auf die plangeschliffene Steinplatte mit fetthaltiger Tusche oder Kreide seitenverkehrt aufgetragen und somit wasserabweisend. Die Druckform wurde anschliessend mit einer wässrigen Lösung und verdünnter Salpetersäure befeuchtet. So wirkten die nicht beschrifteten Stellen fettabweisend. Der Bogen Papier konnte letztlich auf den Stein gelegt und die Druckfarbe durch kräftiges Aufpressen übertragen werden.
Vom Offset- bis zum 3-D-Druck
Bereits zur Schwelle des 19. Jahrhundert wurde mit dem Offsetdruck ein Verfahren entwickelt, bei dem dünne Metallplatten gebogen und dann auf einen Zylinder gespannt werden. Die Druckmaschine konnte somit durch die Erhöhung der Druckgeschwindigkeit weit mehr Zeitschriftenexemplare drucken, wie es noch in der Vergangenheit möglich war. Ein Meilenstein in der Druckindustrie und der Beginn der modernen Druckstrassen, die wir auch noch heute aus Zeitungsverlagen kennen.
Die 3-D-Technik ist der gegenwärtige Trend im Druckbereich und wird die Industrie weiter verändern. Es gibt mittlerweile unzählige Verfahren zu Herstellung verschiedener Materialien. Auf der Drupa, der weltgrössten Fachmesse für Print, Media und Presse, wurde in diesem Jahr eine eindeutige Entwicklung zum Digitaldruck erkennbar. Auch kostengünstigere Druckverfahren wie DLE (digital light engraving) wird immer mehr zu einer echten Alternative für die Industrie. Der Entwicklung ist auf dem Markt kein Ende gesetzt. Die Drucktechnik gibt den Ton vor – in fast allen Bereich des Lebens.
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