Social Media Marketing ODER Sind Sie eigentlich interessant?
Warum soll man Ihnen zuhören? Und warum soll man lesen, was Sie schreiben? Haben Sie überhaupt irgendetwas Interessantes zu berichten? Als Unternehmer auf der Suche nach neuen Wegen für PR und Marketing, der auf Internet und Social Media wie Facebook, Twitter, den eigenen Blog oder auch Video Marketing auf YouTube setzt, sollte man solche Fragen ernst nehmen. Um Sie gleich zu Beginn zu beruhigen: Sie und Ihr Unternehmen haben Kunden und potenziellen Kunden etwas Interessantes zu bieten, etwas, was Neugier weckt, Bedürfnisse befriedigt und Menschen über Social Media Aktivitäten enger an Ihr Unternehmen bindet. Sie sollten sich einfach nur Gedanken machen, was das denn sein könnte. Am Anfang war das Konzept! Das gilt für nahezu alle PR- und Marketing-Maßnahmen. Es gilt auch für Ihr Social Media Marketing.
Das Besondere an Social Media
Die Besonderheit von Social Media steckt bereits im Wort „social“: Die Beziehung von Menschen zueinander rückt in den Vordergrund, die strikte Aufteilung zwischen Leser und Schreiber wie in Zeitungen gilt nicht mehr und auch werbende Unternehmer haben es nicht mit stummen Konsumenten zu tun. In Facebook können auf jeden Eintrag eines Unternehmens innerhalb kurzer Zeit zig Kommentare von Menschen folgen, die zur Zielgruppe des Unternehmens gehören. Das ist vorteilhaft, weil man seine Zielgruppe dadurch besser kennen lernt, in direkten Kontakt mit ihr tritt. Das ist manchmal ein bisschen gefährlich, weil auch unzufriedene Kunden eine Stimme haben. Aber es lohnt sich, dieses Wagnis einzugehen. Wer Kunden mit Stimme scheut, bremst sein Unternehmen aus.
Social Media Kampagnen mit Konzept
Kehren wir zu den Ausgangsfragen zurück: Was hat Ihr Unternehmen auf Social Media Marketing Facebook zu erzählen, was interessant für die Zielgruppe sein könnte? Wechseln Sie wie bei klassischer Werbung die Perspektive. Rücken Sie nicht Ihren Wunsch nach mehr Umsatz, mehr Markenbekanntheit in den Vordergrund, sondern die Info- oder Unterhaltungs-Bedürfnisse des potenziellen Kunden.
- Vielleicht kennen Sie das Maggi Kochstudio aus dem TV? Es ist seit Mitte Januar 2011 auch auf Facebook, gibt dort Kochtipps, lädt Nutzer ein, sich über Kochideen auszutauschen und dabei quasi zum Mit-Redakteur der Seite zu werden. Ende Januar 2011 hatte es bereits 730 Personen, denen die Seite gefällt. Tendenz: vermutlich steigend.
- LG Electronics kann bereits auf über 78.000 Menschen verweisen, denen die Facebook-Seite des Unternehmens gefällt. Die Seite bringt eine Mischung von Informationen über neueste Trends aus der Welt der Smartphones und stellt Fragen an die Nutzer: etwa nach der Lieblings-Android-App (Zusatzprogramm) fürs Smartphone, um die besten Angaben anschließend als Tipp in den LG-App-Advisor zu integrieren.
Denken Sie nach! Was kann Ihr Unternehmen Menschen geben, um sie über Social Media stärker an sich zu binden? Sie sind ein Wedding-Planer? Dann wären vielleicht Informationen über Hochzeitsrituale aus der ganzen Welt nicht schlecht. Sie verkaufen Mixer? Dann orientieren Sie sich doch am Hersteller Will-it-Blend, der durch witzige Videos bewies, was sich mit seinen Mixern alles mixen lässt: unter anderem ein iPhone. Stellt man solche Videos auf Facebook oder Twitter ein, ist die Chance auf die virale Verbreitung der Videos groß und die Markenbekanntheit steigt eventuell extrem an.
Support und Marktforschung auf Social Media Plattformen
- Das Unternehmen United Internet mit seiner Marke 1&1 beschäftigt ein Team aus vier festen und mehreren freien Mitarbeitern, deren Aufgabe es ist, Anfragen und Anregungen von Kunden und potenziellen Kunden auf Social Media Plattformen wie Twitter und Facebook zu beantworten.
- Bleiben wir bei der Branche Internet und Telekommunikation: Das Unternehmen Versatel unterhält im Internet sein VersaLab. Kunden können dort Vorschläge für Verbesserungen an Produkten und für neue Produkte einbringen, die wiederum von anderen Nutzern der Seite bewertet werden. Versatel erfährt auf diese Weise, was Kunden sich wünschen, nimmt Anregungen auf und setzt sie teilweise um.
Social Media Marketing ist Dialog. Lösen Sie sich bei Social Media von der klassischen Einweg-Kommunikation: „Wir produzieren eine Anzeige. Kunden sehen sie. Kunden kaufen unser Produkt.“ Veröffentlichen Sie auf Blogs, auf Twitter und Facebook nicht nur Informations- und Unterhaltungsangebote. Regen Sie zu Kommentaren an. Stellen Sie Fragen. Und: Kommentieren Sie die Kommentare und Antworten, die Social Media Nutzer Ihnen auf Ihre Fragen geben. Bleiben Sie engagiert, damit Ihre potenziellen Kunden engagiert bleiben. Dann lebt Social Media und dann kann Social Media zu Ihrem Erfolg werden.
Klassische Werbung auf Facebook
Social Media Plattformen wie Facebook geben Ihnen verschiedenste Möglichkeiten, auf sich und auf Ihr Unternehmen aufmerksam zu machen: auch eher klassische Onlinewerbung gehört dazu. Dabei haben Sie etwa anhand der von Facebook-Nutzern in ihren Profilen angegebenen Vorlieben die Chance, sehr genau zu selektieren, wer Ihre Werbung zu sehen bekommt. Detaillierter können Sie Ihre Zielgruppe eigentlich nur bei anderen Formen des Onlinemarketings wie beim Suchmaschinenmarketing oder bei Offlinevarianten wie dem Direktmarketing auswählen.
Nicht alles ist Facebook und Co.
Social Media gibt online agierenden Unternehmen auch die Chance, sich relativ einfach Zielgruppen in ihnen bisher fremden Ländern zu erschließen. Zwei Dinge sind hierbei wichtig:
- Nicht in allen Ländern dominieren Facebook und Twitter als Social Media Plattformen. Die Plattform „Mixi“ ist etwa in Japan groß, die Plattform QQ in China. Seien Sie da, wo auch Ihre Zielgruppe ist.
- „Andere Länder, andere Sitten“ ist auch beim Social Media Marketing ein wahrer Spruch. Arbeiten Sie mit native speakern und mit Menschen zusammen, die sich mit der Kultur im jeweiligen Zielland auskennen: So vermeiden Sie Kommunikationsfehler, die Sympathien kosten können.
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